Samstag, 14. Juni 2008

Einleitung

Zu Czernowitz findet man mittlerweile viele Informationen im Internet. Czernowitz war einmal ein zweites Wien, eine europäische "Kulturstadt", die zwischen 1914 und 1945 in Barbarei und Holocaust für immer versunken ist. Die alten Gebäude sind bis heute erhalten, aber die ursprüngliche Bevölkerung, wirtschaftlich und kulturell angeführt durch das damalige Judentum, ist verschwunden. Die Masse an Informationen im Internet behandelt die versunkene Stadt. In diesem Blog geht es mehr um das Czernowitz von heute. Wir spazieren durch Stadtteile die erst nach 1945 in der sowjetischen Zeit entstanden sind.

Eigentlich passen die folgenden Fotos zum blog privijet, in welchem wir, d.h. Edgar Hauster und Klaus Binder unsere Reise (2006) durch Russland bis an die Grenze zur Mongolei dokumentieren. In privijet werden u.a. ähnliche Spaziergänge durch damals sowjetische heute russische Städte, meist durch größere Plattenbausiedlungen, beschrieben. Siedlungen und Plattenbauten sind nicht unbedingt eine "sowjetische" Erfindung, auch im "Westen" finden wir solche Siedlungen. Die sowjetischen und auch die jetzt ukrainischen in Czernowitz sind durch Alter, durch Schnellbauweise, durch einen dezenten Mangel an Stadtplanung und eine gewissen Verwahrlosung gekennzeichnet. Verwahrlosung sieht man besonders an der "Natur": offenkundig darf zwischen den "Klötzen" alles wachsen, wie es will, wodurch diese spezielle Verwahrlosung ihren ungeahnten Reiz entfaltet, sozusagen der Dschungel direkt vor und manchmal in der Haustür.




Klaus Binder

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